Auch das ist Europa im Jahr 2021: Menschen auf der Flucht,
gestrandet in Bihác in Bosnien-Herzegowina, die EU-Außengrenze zu
Kroatien ist wenige Kilometer entfernt. Die beiden jungen
Journalist:innen Iván Furlan Cano und Sitara Thalia Ambrosio waren
im Frühjahr diesen Jahres vor Ort und dokumentierten die
Lebensumstände der Menschen, die zumeist in alten Bauruinen
leben. Eine davon nennt sich „Kandvala“ im Herzen Bihács und ist
gleichzeitig der Titel einer Multimediareportage, die beide
veröffentlicht haben. Darin wird nicht nur die anonyme Masse der
Geflüchteten dargestellt, sondern anhand von Einzelschicksalen der
steinige Weg in ein besseres Leben dokumentiert. Themen der
Reportage sind außerdem die Versuche der Geflüchteten, die EU-
Grenze zu überqueren sowie die aktuell viel diskutierten illegalen
Pushbacks, ausgeführt von einer Art Schattenarmee der kroatischen
Behörden.
In ihrem Multimedia-Vortrag berichten die beiden von ihrer Reise,
ihrem Aufenthalt inmitten der geflüchteten Menschen und
fortführend speziell von Danny; ein junger Mann, dem nach
mehreren Versuchen der Grenzübertritt gelungen ist und heute in
der Schweiz lebt.
Iván Furlan Cano kommt aus Weinheim an der Bergstraße, arbeitet
als freier Foto- und Videojournalist und beschäftigt sich in seiner
Arbeit mit sozialen Bewegungen, Klimagerechtigkeit und
humanitären Krisen. Aktuell studiert er Fotojournalismus und
Dokumentarfotografie an der Hochschule Hannover.
Sitara Thalia Ambrosio arbeitet als freie Fotojournalistin. In ihrer
Arbeit beschäftigt sie sich überwiegend mit Menschenrechten,
geschlechterspezifischer Gewalt, Klimagerechtigkeit, humanitären
Krisen und Gesellschaft im Allgemeinen.